Disko- und Kreativbus für den Hof Winkelmann

Gemeinsam mit den Bewohner*innen und den Mitarbeiter*innen war die Idee entstanden einen Bus auf das Gelände zu holen und als Kreativwerkstatt und Disko zu nutzen. Am Anfang stand daher die Suche nach einem geeigneten Bus. „Ein dreiviertel Jahr hat es von der Idee bis zur Umsetzung gedauert“, berichtet Nadine Gärtner, Einrichtungsleiterin des Hof Winkelmanns in Rehden. Viele Gespräche und Schreiben waren notwendig, aber dann kam die langersehnte Zusage vom Busunternehmen Zumstrull aus Osnabrück. „Sie fanden unsere Idee klasse und haben uns den Bus gespendet,“ sagt die Einrichtungsleiterin. 

„Dann kam der unerwartet schwierige Teil des Projekts. Damit der Bus dauerhaft auf dem Gelände abgestellt werden darf, musste die vorgesehene Fläche geschottert und alle Betriebsstoffe des Busses abgelassen werden“, so Gärtner. Das ablassen der Betriebsstoffe war auf dem Hof Winkelmann nicht möglich und wurde vom Busunternehmen auf deren Firmengelände durchgeführt. Daraus ergab sich aber die nächste Hürde: es musste eine Möglichkeit gefunden werden, den nun nicht mehr fahrtüchtigen Bus abzuschleppen und nach Rehden zu bringen, eine sehr kostspielige Angelegenheit. Auch hier hatte das Team vom Hof Winkelmann Glück und fand beim Abschleppunternehmen Stickelbroeck Unterstützung. Das Unternehmen war von dem Projekt begeistert und übernahm kostenlos die Überführung des fahruntüchtigen Busses. Freude und Dank sind bei den Bewohner*innen und Mitarbeiter*innen riesengroß.

In den kommenden Monaten steht nun für das Team auf dem Hof Winkelmann einiges auf der Agenda. Bis zum Sommer soll der Bus umgestaltet werden. Im vorderen Teil entsteht eine Kreativwerkstatt, welche auch für Sing- und Vorlesekreise genutzt werden soll, und im hinteren Teil eine Disko und die Einstiegsbereiche werden durch Rampen barrierefrei umgebaut.

Auch eine eigene Bushaltestelle wurde innerhalb der hausinternen Tagesstruktur erbaut. „Die Grundidee, einen Bus auf das Hof Winkelmann Gelände holen zu wollen entstand durch eine Bewohnerin, die seit Jahren zunehmend an Demenz erkrankt“, so Nadine Gärtner. „Gerade in Phasen geistiger Umnachtung zeigt sie immer wieder körperliche Unruhezustände und war zunehmend auf der Suche nach einem Bus und einer Bushaltestelle. Sie verließ Haus und Hof in Richtung Bundesstraße. Wir wollten eine bewohnerbezogene, kreative Möglichkeit ihr ihre „Suche“ zu nehmen; abgeschlossene Türen oder ruhigstellende Medikamente sind für uns keine Option! Die Bewohnerin hat bereits einige Male im Bus Platz genommen, tiefe innere Ruhe und Zufriedenheit stellten sich ein. Das freut uns ganz besonders, denn wir wollen jede Person in ihrer Individualität sehen und 

sind unendlich dankbar, dass es immer wieder Menschen gibt, die uns in unserem Tun unterstützen.“