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Heilpädagogische Wohngruppen Rehden: Verkehrstechnik ist Timons Leidenschaft

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30. Sep 2022

Es fängt mit Schrauben oder Knöpfen an, später sind es Panini-Karten mit Portraits mehr oder weniger bekannter Fußball-Profis, Kugelschreiber - oder auch die guten alten Briefmarken. Die Sammelleidenschaft liegt den Menschen in den Genen. Die des 12-jährigen Timon Marcel Meyer, Bewohner der Heilpädagogischen Wohngruppen der Lebenshilfe Grafschaft Diepholz in Rehden (HPWG), ist eine besondere. Er sammelt Verkehrstechnik; ganz legal.

Timon Marcel Meyer ist Bewohner der Heilpädagogischen Wohngruppen der Lebenshilfe Grafschaft Diepholz in Rehden (HPWG). Der 12-Jährige sammelt Verkehrstechnik.
© Lebenshilfe / Schlotmann

Der Zwölfjährige stammt aus dem Landkreis Wolfenbüttel und lebt seit Januar 2020 in Rehden. Beim Umzug in den Landkreis Diepholz musste HPWG-Einrichtungsleiter Steffen Fano erst einmal Lagermöglichkeiten für die Schätze des jungen Mannes schaffen. Der reiste nicht nur mit einer Auswahl an Verkehrsschildern, sondern unter anderem auch mit Warn- und Leitbaken an. „Seit Timon bei uns lebt, ist die Sammlung kontinuierlich gewachsen”, erklärt Fano.

Kündigt sich Besuch in den Heilpädagogischen Wohngruppen in Rehden an, stellt der Zwölfjährige gerne seine Sammlung vor. Einrichtungen der Lebenshilfe verleiht Timon seine Schilder und Baken für kleines Geld. Die Höhe des Mietzinses sei Verhandlungssache. Die Erträge investiert er in die Erweiterung seiner Sammlung.
Timons Leidenschaft für sein Hobby kommt nicht von ungefähr: Der Spiel-Teppich mit Straßenmotiv liegt heute noch im Zimmer des jungen Mannes. Mit Vorliebe habe er als Kleinkind auf dem Kurzflor mit Siku-Modellen Verkehrssituationen nachgestellt, erklärt Timon. „Heute mache ich das mit echter Verkehrstechnik.”

Der „Umstieg” war vor Jahren einem Fund geschuldet: In seinem Heimatort Schladen entdeckte Timon ein Verkehrsschild VZ2282 (Ende sämtlicher Streckenverbote), das Mitarbeiter einer Tiefbaufirma nach Abschluss von Straßenarbeiten im Wegeseitenraum vergessen hatten. „Das muss da Monate gelegen haben”, mutmaßt der Schüler des Schulverbundes von Bethel im Norden in Freistatt. Ein Eigentümer habe sich nicht ermitteln lassen. Er nahm das Verkehrszeichen an sich.

Das Schild hält der 12-Jährige heute noch als Fundament seiner Sammlung in Ehren. Später kaufte Timon bei E-Bay das Schild VZ 274-50 (Zulässige Höchstgeschwindigkeit 50 km/h). Die erste Bake war dann ein Weihnachtsgeschenk. Nach und nach erweiterte Timon seine Sammlung. „Ich kaufe nur neue Schilder. Bei gebrauchten weiß ich nicht, ob die geklaut sind, oder so.”

Der Herkunftsnachweis sei ihm auch bei möglichen Spenden von Verkehrszeichen wichtig.
Die Mitbewohnerinnen und Mitbewohner des Zwölfjährigen haben dessen Sammel-Leidenschaft längst akzeptiert. „Manchmal helfen sie auch beim Aufbau”, weiß er. Etwa zur Pflege oder Überprüfung der Vollzähligkeit der Sammlung.
Sein Hobby später mal zum Beruf zu machen und für ein Straßentechnik-Unternehmen tätig zu werden, wäre für Timon ein Traum. Bis dahin arbeitet er nicht nur an der Pflege, sondern auch an der Erweiterung seiner persönlichen Sammlung.

Die Wunschliste des Zwölfjährigen ist lang. Blättern andere Bewohnerinnen und Bewohner der Heilpädagogischen Wohngruppen in ihrer Freizeit in Panini-Sammelheften oder Jugendzeitschriften, schmökert Timon mit wachsender Begeisterung in den Katalogen von Verkehrstechnik-Anbietern.

Ganz oben auf seiner persönlichen Wunschliste: ein Schrankenzaun inklusive Fußplatten und Baustellenleuchte. Investitionsvolumen: etwa 200 Euro. „Darauf spare ich jetzt”, sagt der leidenschaftliche Sammler. oti

Die Heilpädagogischen Wohngruppen in Rehden

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