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Neuer Alltag – so hat Corona unser Leben verändert Teil 1

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17. Jul 2020

Neuer Alltag – so hat Corona unser Leben verändert Teil 1
Neuer Alltag – so hat Corona unser Leben verändert Teil 1

Nachdem Corona unser aller Leben so abrupt verändert hat, wollen wir Ihnen zeigen wie unsere Einrichtungen damit umgehen und wie der „neue“ Alltag gestaltet und angenommen wird. Einen ersten Einblick gibt Ihnen der Bericht der Klasse M1 aus unserer Paul-Moor-Schule in Sulingen.

Corona, es kam so still und leise…plötzlich stand das Leben in der Paul-Moor-Schule Sulingen still und alles war anders…

Am 13.03.2020 war vorerst der letzte Schultag, auch für die Klasse M1. Nicht weil Ferien waren, sondern Corona war allgegenwärtig, auch für die Schüler der Paul-Moor-Schule Sulingen. Lange durften unsere Schüler nicht in ihre Schule gehen, die häusliche Betreuung eine große Herausforderung für jeden einzelnen Schüler und dessen Familie. 

Ende April 2020: endlich hatte das Häusliche Lernen begonnen. Der Kontakt zu unseren Schülern und Eltern fand nun regelmäßig über Telefonate statt. Lehrkräfte stellten Arbeitsmaterial individuell zusammen. Per Post wurde ein geschnürtes Lernpaket nach Hause geschickt, um dort von den Schülern bearbeitet werden zu können. 

Anfang Mai war dann klar, es darf wieder Unterricht stattfinden. Es ist der 18.05.2020, 7:40 Uhr und der Schulbus mit einer Gruppe von vier Schülern aus der M1 kommt in der Schule an. Der erste Präsensunterricht nach so langer Schulpause konnte starten. Eigentlich Schule wie immer und doch so anders. Die Schule sah für unsere Schüler so ganz anders aus. Überall war Flatterband zu sehen, Gehwege waren abgeklebt, die Waschräume bekamen mit abgeklebten Waschbecken und Türen ein völlig anderes Aussehen. Der Pausenhof durfte nur in kleinen Gruppen benutzt werden, den Klassenraum einfach so zu verlassen, war nicht gestattet. Ständig dieser Nasen- Mundschutz... Ein völlig verändertes Bild für unsere Schüler, aber nötig, um all die vorgeschriebenen Maßnahmen unseres Hygieneplans zum Schutz unserer Schüler bestmöglich einhalten zu können. Eine große Herausforderung für unsere Schüler und für uns als Mitarbeiter im Schulalltag. Skeptische Fragen kamen auf. Konnte das gut gehen für unsere Schüler, die von einem strukturierten, vertrauten Schulalltag bisher lebten, die sich frei und unbedarft in der Schule bewegen konnten, ein jeder mit seinen besonderen Bedürfnissen. Eine Woche Häusliches Lernen, die andere Woche Präsensunterricht … würden unsere Schüler das bewältigen können?

Unsicher schauten die Schüler der Klasse M1 am ersten Tag in den Klassenraum. Es war nicht das gewohnte Bild ihres Klassenzimmers. Die Tische standen im sicheren Abstand von 1,5 Metern, ein jeder bekam einen Einzeltisch, die Tische standen verteilt im Klassenraum und weit entfernt vom nächsten Klassenkameraden. Arbeitsmaterialien lagen für jeden einzeln auf dem Tisch und durften nicht mehr ausgetauscht werden. Lernen mit einem Freund, nur möglich mit den nötigen Schutzmaßnahmen. Im Klassenraum sich frei zu bewegen, das ging nicht mehr, und so vieles mehr war einfach anders und irgendwie befremdlich in ihrer Schule. Eine große Herausforderung, mit vielen Emotionen verbunden, die da gemeistert werden mussten.

Auf geht’s, nützt ja nix. Corona sollte der Klasse M1 nicht die Lust am Lernen und den Spaß in ihrer Schule nehmen. Die Schultische wurden bezogen und die Schüler fanden schnell heraus: tolle Sache einen eigenen Tisch zu haben, an dem man sich so richtig ausbreiten kann. Ein Lernordner mit vielen vertrauten, aber auch neuen und veränderten Arbeitsinhalten für die einzelnen Unterrichtsfächer konnten sie ihr eigen nennen. Lernen und Gemeinsamkeit eben anders, aber anders muss ja nicht schlechter sein. Geschäftig wurde sortiert und bewertet, was besonders toll in diesem Ordner zu sein schien. Äußerst zielstrebig und hochkonzentriert werden nun täglich während des Präsensunterrichts viele Arbeitsblätter und Arbeitsaufträge bearbeitet. Auch der gemeinsame Unterricht, mit Handschuhen und Nasen- Mundschutz, 1,5 Metern Abstand ist von lustigen Momente durchzogen. Die Schüler kommen gut gelaunt morgens wieder in ihrer Paul Moor Schule an. Wir Mitarbeiter staunten nicht schlecht und bewunderten, wie schnell und gut sich unsere Schüler an ihren so anderen Schulalltag gewöhnten.
Der Spaß kommt natürlich auch nicht zu kurz, dafür sorgen wir täglich als Team der Klasse M1. Hinter einer Plexiglasscheibe im sicheren Abstand zum Klassenkameraden, mit Handschuhen wird UNO gespielt, gepuzzelt, in vertrauter Zweisamkeit gelacht und gescherzt. Fliegende Gummibärchentüten als Belohnung für ausdauerndes Arbeiten beim Deutsch-, Mathe- oder Sachkundeunterricht, sind nun in dieser besonderen Zeit heiß begehrt. Das Mittagessen wird, wie im feinsten Gourmet Restaurant, unseren Schülern serviert. Aufräumen und sauber machen, das müssen nun zur Freude der Schüler die Lehrkräfte machen. All diese kleinen Dinge und großen Herausforderungen nehmen unsere Schüler diszipliniert und tapfer an. 

Corona eben, es kam so still und leise und wir, das Kollegium und die Schüler der M1, haben den anderen Schulalltag wieder mit Leben gefüllt.


Nicole Kummer, Pädagogische Fachkraft

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© Lebenshilfe, Nicole Kummer

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