30. Jan 2024
Im Zuge der Kernsanierung der Wohnanlage am Schwafördener Weg in Sulingen wurde am 26. Januar ein unerwarteter Schatz ans Tageslicht befördert. Während des Abbruchs einer Wand stieß Janosch Weitbrecht, Mitarbeiter der ausführenden Firma Peter's Sand, auf eine Zeitkapsel, die bei der Grundsteinlegung zum Bau der Wohnanlage am 14. März 1986 deponiert wurde.
Gemeinsam leerten Geschäftsführerin Eva Brischke-Bau und Katrin Kinner, Facility Managerin der Lebenshilfe Grafschaft Diepholz, mit Unterstützung von Clemens Kahle, Geschäftsführer von "Peter's Sand", sowie Janosch Weitbrecht und Nils Schönig vom Architekturbüro "Bramlage Schwerter Schönig", den Inhalt der Zeitkapsel. Die Entdeckung barg eine Fülle von Dokumenten.
Neben einer Tageszeitung vom 14. März 1986 fand sich eine große Urkunde, eine Broschüre der "Stadt Sulingen... aktive Stadt mit Zukunft", Informationen des Landkreises Diepholz mit dem Titel "Daten, Fakten, Strukturen", sowie eine Ausgabe der Sulinger Kreiszeitung vom gleichen Datum enthielt. Besonders interessant war eine interne Mitarbeiterzeitschrift der Lebenshilfe mit dem Titel "Lebenshilfe für geistig Behinderte für den Landkreis Grafschaft Diepholz e.V.".
Eva Brischke-Bau bemerkte, wie sich die Ausdrucksweise von den 1980er Jahren bis heute verändert hat, insbesondere in Bezug auf die Bezeichnung von Menschen mit Beeinträchtigungen. Die Lebenshilfe Grafschaft Diepholz hatte bereits in den Achtzigern den Fokus auf das Wohnen gesetzt, was in der gefundenen Urkunde zur Grundsteinlegung für die Wohnanlage deutlich wurde. Die Intention war klar formuliert: Ein wichtiges Glied in der Kette der beschützenden Einrichtungen für Behinderte sollte geschaffen werden, mit dem langfristigen Ziel, dass die Bewohner in eigenes Wohnen umziehen können. Heute bietet die Lebenshilfe Grafschaft Diepholz an mehreren Standorten verschieden Wohnkonzepte an. Und der Ausbau der Wohnangebote geht weiter.
Die Geschäftsführerin betonte, wie beeindruckend es sei zu sehen, wie weit die Lebenshilfe Grafschaft Diepholz damals schon gedacht und gehandelt hat. Das Ziel von inklusivem Wohnen für Menschen mit Beeinträchtigungen, wie es heute angestrebt wird, wurde bereits vor Jahrzehnten formuliert.
Katrin Kinner bedankte sich herzlich beim Team von "Peter’s Sand" für die akkurate und schnelle Arbeit, die erst ermöglichte, die Zeitkapsel zu entdecken. Anfang Februar wird der Rückbau abgeschlossen sein, aktuell werden nur noch Estrich und Leitungen entfernt. Danach geht es dann wieder an den Aufbau und die Rohbauarbeiten werden voraussichtlich noch im Februar starten.